Begegnungscafé Meet&Greet feiert 2ten Geburtstag

Hallo liebe Helfer, Freunde und Interessierte,

am Fr., 09.02.2018 ist es soweit. Das Begegnungscafé feiert seinen zweiten Geburtstag. Am 12.02.2016 öffneten wir erstmalig die Tore, um Menschen aus der damaligen Flüchtlingskrise eine Möglichkeit des Zusammenkommens und des Kennenlernens zu bieten. Nach zwei Jahren Integrationsarbeit, ziehen wir nun ein kleines Fazit! Was haben wir erreicht? Wie hat sich die Situation verändert? Und vor welchen neuen Herausforderungen stehen wir?

Vorweg möchte ich an dieser Stelle den fast 30 ehrenamtlichen Helfern, die größten Teils seit Anfang an dabei sind, ein großes Lob und Dank für das Durchhaltevermögen aussprechen. Ohne die tatkräftige Mitarbeit von allen, wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen und erst recht nicht so erfolgreich geworden.

Als wir damals das Begegnungscafé öffneten, standen wir natürlich vor der großen Aufgabe, viele damals noch in Unterkünften lebenden und schlecht Deutsch sprechenden Geflüchteten untereinander und mit einheimischen Menschen in Kontakt zu bringen. Eine Idee zur Lösung dieser Barriere war ziemlich schnell gefunden. Wir benötigen etwas, was selbst Menschen unterschiedlicher Kulturen und unterschiedlicher Sprachen miteinander verbindet und Freude vermittelt. MUSIK! Na klar! Aber wenn dann bitte live! Schnell waren die ersten Auftritte arrangiert. Den Startschuss gab damals die MultiKulti-Band Alma-Sunshine. Eine hervorragende Besetzung für das erste Café. Mit ihren spanisch-gechillten, aber auch sehr energetischen Songs, hatten sie schnell die Herzen der Besucher erobert und die Tanzfläche war eröffnet. Männer und Frauen, Kinder und Erwachsene, Syrer, Afghanen, Iraner und Deutsche, alle tanzten sie zusammen und die geplanten zwei Stunden wurden natürlich überschritten. Nach so einem famosen Auftritt war allen klar: „Das kann funktionieren!“

Die nächsten Monate und Jahre hinweg, wechselten stets die Auftritte. Von rockigen, instrumentalen, und landestypischen musikalischen Auftritten, Trommel- und Tanzgruppen, Chören über Bauch- /TangotänzerInnen bis hin zu kulturellen Ausstellungen und Theaterdarbietungen, war alles im Begegnungscafé Meet&Greet“ vertreten.

Nicht nur die hohen Besucherzahlen von ca. 40 – 50 (anfangs 60-70) Personen, sondern auch das positive Feedback haben uns stets Anlass gegeben weiterzumachen. Auch wenn es teilweise anstrengend war. Denn was nur die wenigsten wissen: Wir treffen uns vor jedem Begegnungscafé bereits um 16:30 Uhr am Veranstaltungsort, der Autobahnkirche RUHR, Dorstener Straße 263, um den von Michael Otto (Pfarrer der Autobahnkirche) zur Verfügung gestellten Gemeindesaal herzurichten. Die verstellbaren Wände müssen zur Seite geschafft, die Tische in eine neue Formation gebracht, die Musikanlage aufgebaut und das Essen bzw. die Getränke vorbereitet werden.

Auch nach 20:00 Uhr ist natürlich noch lange nicht Schluss, denn dann heißt es „Aufräumen“. Denn für den nächsten Tag muss alles wieder wie vorher aussehen und auch das benutzte Geschirr und die Gläser müssen gespült und wieder weggeräumt werden. Auch wenn es manchmal an die 6 Stunden sind, die wir für so ein Begegnungscafé investieren, ist es uns doch immer wieder eine Freude so viele Menschen von jung bis alt, bei uns begrüßen zu dürfen. Die freudigen Gesichter unserer Besucher, geben uns den meisten Antrieb.

Nun, inzwischen 2 Jahren später, hat sich die Situation natürlich stark verändert. Viele Besucher sind inzwischen in eigenen Wohnung untergekommen, haben zum großen Teil die Deutsche Sprache erlernt und sind in Deutschland und in Bochum angekommen. Das dadurch natürlich manchmal etwas weniger Besucher kommen, ist nicht ungewöhnlich. Jedoch kommen immer noch zahlreiche Menschen zu uns, auch welche, die weiter weg wohnen. Das freut uns natürlich sehr. Inzwischen sind viele damals neu in Deutschland angekommene Menschen Freunde geworden und engagieren sich sogar teilweise selber bei uns im Café. Das zeigt, dass unsere Bemühungen, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen, durchaus Erfolg hatten. Nichts desto trotz, muss man natürlich auch die aktuelle Situation weiter im Auge behalten und sich fragen, was sind aktuelle Herausforderungen, mit denen Menschen hier in Berührung kommen und wo können wir vielleicht unterstützen.

Aus diesem Grunde haben wir uns Ende letzten Jahres getroffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Natürlich wollen wir an unserem bewährten Konzept, mit verschiedenen Auftritten festhalten und weiterhin Menschen verschiedener Herkunft und sozialer Schichten zusammen bringen. Jedoch war auch schnell die Idee geboren dieses Jahr vermehrt Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Alltagsthemen wie Energieverbrauch, richtig Heizen oder auch Mülltrennung anzubieten. Diese Veranstaltung wird im April (Fr., 11.04.2018) mit der Verbraucherzentrale zum Thema „Energieverbrauch“ ins Laufen kommen. In der Zwischenzeit bleibt es natürlich bei den bewährten Auftritten verschiedener Künstler im Begegnungscafé, sodass wir auf 3-4 Informationsveranstaltungen pro Jahr kommen werden. Wir hoffen so ein wenig bei den größtenteils veränderten Alltagsbedingungen unterstützen und somit weiterhin unseren Teil zu einer erfolgreichen Integration beitragen zu können.

Auf ein weiteres Jahr Begegnungscafé „Meet&Greet“ mit vielen Menschen und tollen Auftritten! Wir sehen uns!

Geschrieben von: Sven Lüttmann – Ansprechpartner Begegnungscafé „Meet&Greet“